Meine
Geschichte
María
del
Mar

Als Flüchtling aus Kolumbien hat María die Herausforderungen des Lebens in einem Gastland hautnah erlebt. Ihre eigene Geschichte hat sie dazu inspiriert, ihre Lebensaufgabe zu finden: anderen zu helfen und sie zu unterstützen. Heute arbeitet sie in Quito, Ecuador, wo sie Kindern hilft, wichtige Fähigkeiten zu entwickeln, damit sie mit den schwierigen Umständen in ihrer Umgebung besser umgehen können. Durch die Tandem Young Coach Education konnte sie ihr Wissen über die technischen Aspekte des Fußballs erweitern.

Meine Geschichte

Mein Name ist María del Mar, ich bin 30 Jahre alt und ursprünglich aus Kolumbien. Im Alter von 16 Jahren musste ich aufgrund des internen bewaffneten Konflikts mein Heimatland verlassen. Zusammen mit meiner Mutter und meinen Geschwistern kam ich nach Ecuador, um Sicherheit und bessere Möglichkeiten zu finden. Doch die Tatsache, dass ich Kolumbianerin, Flüchtling und eine Frau bin, war und ist eine Herausforderung. Kolumbianischen Frauen werden oft nur schlecht bezahlte Jobs angeboten, und es gibt das weitverbreitete, aber falsche Vorurteil, dass sie eher in fragwürdigen Bereichen arbeiten. Diese gesellschaftlichen Vorurteile erschwerten es mir, Arbeit zu finden.

Durch meine Vergangenheit und meine persönlichen Erfahrungen habe ich jedoch meine Lebensaufgabe entdeckt: anderen zu helfen und sie zu unterstützen. Ich hatte das Glück, mit FUDELA (Fundación de las Américas) in Kontakt zu kommen, wo ich seit mehreren Jahren mit Kindern und Jugendlichen arbeite. Meine Arbeit konzentriert sich auf spielerische Aktivitäten, die darauf abzielen, die sozialen Fähigkeiten der Kinder zu fördern. Die Kinder und Jugendlichen hier kommen aus sehr schwierigen Verhältnissen. Für sie schaffe ich einen Raum, in dem sie den Herausforderungen ihres Alltags – sei es zu Hause, in der Schule oder in der Gesellschaft – entfliehen können. Auf dem Spielfeld können sie für ein bis zwei Stunden vergessen, dass sie Gewalt erleben oder ihre Familien sozial und wirtschaftlich benachteiligt sind. Das Lächeln der Kinder während der Sitzungen ist für mich der schönste Teil des Coachings. Doch meine Rolle als Coach beschränkt sich nicht nur auf das Spielfeld – es geht auch darum, kontinuierliche Unterstützung zu leisten und die Belastungen der Kinder aufzugreifen.

Die Probleme in meiner Gemeinschaft stellen jedoch auch Herausforderungen für meine Arbeit dar. Ecuador ist mittlerweile ein Transitland, in dem Menschen häufig weiterziehen, ohne sich dauerhaft niederzulassen. Dadurch bleibt uns oft nur wenig Zeit, mit den Kindern zu arbeiten. Hinzu kommt, dass viele Kinder aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen arbeiten müssen oder Opfer von sexueller Ausbeutung werden, was ihre regelmäßige Teilnahme erschwert die positiven Auswirkungen unserer Arbeit begrenzt.

Trotzdem hilft der Fußball und die von FUDELA angewandte Sport-für-Entwicklung-Methodik den Kindern, sich an ihre schwierigen Umstände anzupassen. Gleichzeitig hat mich diese Arbeit auch persönlich gestärkt. Sie hat mir geholfen, gesellschaftliche Vorurteile hinter mir zu lassen und als Frau selbstbewusster zu werden. Dieses Gefühl der Stärke möchte ich an die Kinder weitergeben, mit denen ich arbeite.

Die Inhalte und Werkzeuge, die ich in der Tandem Young Coach Education gelernt habe, helfen mir, meine Trainingseinheiten noch spannender zu gestalten. Da ich selbst keine Fußballspielerin bin, habe ich gelernt, technische Fußballaspekte besser einzubinden. Außerdem habe ich wertvolle Tipps zur Planung und Strukturierung von Trainingseinheiten erhalten, die mir helfen, noch mehr aus meiner Arbeit herauszuholen.

Kurzinfos
  • Ecuador II 2024
  • FUDELA
  • Kolumbianerin
  • 10 Peer Young Coaches
  • 400 Profitierende Kinder