Orly arbeitet in gefährdeten Gemeinschaften mit begrenzten Ressourcen in Tosagua, Ecuador, wo Kinder aufgrund der Unsicherheit vor vielen Herausforderungen stehen. Die Young Coach-Ausbildung gab ihm die Möglichkeit, andere Trainer:innen aus dem ganzen Land kennenzulernen und wertvolle Fähigkeiten zu erwerben. Jetzt fühlt er sich noch besser darauf vorbereitet, Kindern zu helfen, eine positive Einstellung zu entwickeln und neue Chancen für ihre Zukunft zu entdecken.
MeineGeschichteOrly
Meine Geschichte
Mein Name ist Orly Jesús. Ich arbeite als Trainer für das Sportministerium in den am stärksten benachteiligten Gebieten von Tosagua in der Provinz Manabí, wo ich geboren wurde.
Die Situation in Manabí spiegelt meiner Meinung nach wider, was derzeit in ganz Ecuador geschieht: Unsicherheit, Mangel an Ressourcen, Mangel an Fachkräften, fehlende neue Ideen und Methodologien. Meine community ist sehr benachteiligt; wir haben hier nur sehr wenige Ressourcen. Zum Beispiel gibt es bei unseren Trainings keine großen Fußballplätze, sondern nur kleine Nachbarschaftsplätze, die von [Entwicklungs]projekten kaum erreicht werden. Manche Kinder kommen sogar ohne Schuhe.
Das größte Risiko jedoch ist die Unsicherheit. Die Kinder wollen die Spielfelder nicht verlassen, aus Angst vor Guerillagruppen. Mit Drogen, Alkohol und sonstigem kommen viele weiteren negative Einflüsse. Unser Ziel ist es, diese Kinder zu retten, damit sie nicht den falschen Weg einschlagen. Wir wollen keine Athleten hervorbringen; wir möchten den Kindern eine bessere Lebensweise und eine positivere Zukunftsperspektive ermöglichen. Ich wünschte, es hätte ein solches Projekt gegeben, als ich jung war. Da es damals nicht existierte, tue ich es jetzt, um den Kindern zu helfen, ihre Denkweise zu ändern.
Ich habe mich für das Young Coaches-Projekt beworben, weil es mir als Trainer hilft. In diesen fünf Tagen habe ich mehr gelernt als in einem oder zwei Jahren. Ich habe die Details des Fußballsports gelernt. Außerdem habe ich gelernt, wie man Kinder erreicht, sie anspricht und unterstützt, wie man sie beurteilt und wie man verschiedene Lernansätze anwendet. Diese fünf Tage haben mir geholfen, meine Aktivitäten zu verbessern, neue Methoden zu lernen und die Fähigkeiten und Methodologien internationaler Trainer kennenzulernen. Das hat vieles verändert. Und wenn wir dies jetzt in unseren Gemeinden anwenden, bringen wir neues Wissen, neue Techniken und neue Aktivitäten mit. Dafür bin ich sehr dankbar.
Zur Young Coach-Ausbildung nach Ibarra zu reisen, war mein erstes Mal in einem Flugzeug. Es war auch das erste Mal, dass ich den Kanton verlassen habe. Ich hatte ein bisschen Angst vor dem Flug, aber [die lokale Koordinatorin von FUDELA] hat mir geholfen und mich unterstützt, und am Flughafen habe ich bereits einige der anderen Young Coaches kennengelernt. Sobald das Flugzeug abhob, verschwand meine Angst. Es war dann unglaublich, Menschen aus verschiedenen Gegenden, unterschiedlichen Ethnien, Kulturen und mit verschiedenen Sprechweisen kennenzulernen, ebenso wie neue Techniken, Taktiken und Bewegungen im Sport und in der Freizeit. Neue Menschen kennenzulernen, hat dieses Projekt für mich sehr bedeutungsvoll gemacht, und ich werde es immer in meinem Herzen tragen.
Die Gruppe ist etwas ganz Besonderes, sie besteht aus Coaches, die alle in benachteiligten Gebieten arbeiten. Sie teilen Dinge, die auch in meiner Heimat existieren, und ich habe viel von ihren Strategien und Methoden gelernt. Am ersten Tag, als wir uns alle zum ersten Mal trafen, wollte ich wieder nach Hause. Aber jetzt, am letzten Tag, möchte ich nicht mehr weg. Doch es ist an der Zeit, in meine community zurückzukehren und das Gelernte anzuwenden.
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