Meine

Geschichte

Ibadi

„Ich wurde in Dar es Salam geboren und meine Mutter hat mich alleine grossgezogen. Später lebte ich bei meiner Großmutter und half ihr bei einigen Arbeiten im Haus. Ich beschloss, unabhängiger zu werden, und zog von Dar es Salam nach Kibaha, um dort mein Studium zum Kindergärtner zu beginnen. Dort sah ich mich mit vielen Vorurteilen konfrontiert, da dieser Beruf als Frauenberuf angesehen wird. Ich schämte mich, also zog ich nach Tanga, wo ich mein Studium fortsetzte, aber auch dort erlebte ich dieselben Vorurteile. Ich beschloss trotzdem weiterzumachen, denn ich dachte mir, dass mich hier niemand kennt und ich tun werde, was ich tun möchte. Ich schloss mein Studium mit guten Noten ab, fand aber keine Arbeit. Ein Jahr lang arbeitete ich freiwillig in einer Schule. Es war schwer über die Runden zu kommen, aber ich konnte während der Mittagspause in der Schule essen und schrieb an eine örtliche Moschee, um zu sehen, ob ich dort für das Jahr leben könnte. Nach einiger Zeit baten mich die Eltern der Kinder, ob ich zusätzliche Einheiten geben könnte, weil ihre Kinder so positiv auf das reagierten, was ich ihnen beibrachte, und so begann ich endlich, etwas für meinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Anfang 2019 erhielt ich die Möglichkeit von einem Regierungsbeamten in Tanga, an dieser Young Coach-Ausbildung teilzunehmen. Ich war froh, von einem echten professionellen Trainer zu lernen und nicht nur die Kinder mit Material zu unterrichten, das ich im Internet gefunden hatte. Nach dem ersten und zweiten Modul hatte ich 25 Kinder, aber dann änderte ich die Art und Weise, wie ich sie unterrichte, und jetzt nehmen mehr als 120 Kinder an meinen Aktivitäten teil. Das Training hatte einen großen Einfluss auf mich. Ich bin kreativer als zuvor, zum Beispiel wenn mir die Werkzeuge ausgehen, sorge ich dafür, dass ich mehr Pläne für andere Übungen habe, die ich machen kann. Ich habe einen assistierenden Young Coach ausgebildet, der mir jetzt hilft und auch die Trainingseinheiten leitet, wenn ich weg bin. Jetzt habe ich auch vertrauensvolle Beziehungen zu den Eltern der Kinder, weil sie wissen, dass ich ein ausgebildeter Trainer bin und dass ich weiß, wie man Erste Hilfe leistet, wenn nötig.

An dem Ort, an dem ich arbeite, stehen wir vor vielen Herausforderungen. Wir haben viele Waisen, aufgrund verschiedener Krankheiten wie HIV oder Malaria. Meine Rolle als Trainer besteht nun darin, Aktivitäten zu organisieren und den Kindern durch sie gesunde Gewohnheiten und Lebenskompetenzen beizubringen, einschließlich HIV- und Malaria-Prävention.“