Meine
Geschichte
Jacqueline

Jacqueline hat ihre gesamte Familie verloren und ist alleine vor der Krisensituation in Burundi nach Ruanda geflohen. Ein Fussball ist einer der wenigen Besitztümer, die sie mit nach Ruanda gebracht hat. Im Mahama-Camp, wo sie Sicherheit und Freunde gefunden hat, nutzt sie den Fussball und andere Sportaktivitäten, um Kindern zu helfen, die Herausforderungen ihres täglichen Lebens zu bewältigen.

Meine Geschichte

„Ich komme ursprünglich aus Burundi. Meine Eltern starben, als ich noch ein Kind war. Daher wuchs ich mit meinen drei Brüdern und meiner Schwester auf. Ich habe einen Bruder durch einen natürlichen Tod verloren und die anderen wurden während der gewaltsamen Ausschreitungen in Burundi im Jahr 2015 getötet. Ich war erst 21, als ich beschloss, nach Ruanda zu fliehen. Ich hatte Angst und war ganz allein. Es war eine lange Reise zum Mahama-Camp, wo ich jetzt lebe. Ich habe das Glück, eine kleine Hütte für mich zu haben und habe auch einen Job gefunden. Ich arbeite als Gemeinschafts-Sporttrainer im Rahmen des IOC-Projekts für Jugendschutz und Sport in Partnerschaft mit Save the Children International. Die Arbeit hält mich beschäftigt, und die Arbeit mit Kindern macht mir wirklich Spass.

Fussball ist meine Leidenschaft. Ich habe angefangen Fussball zu spielen, als ich 7 Jahre alt war. Ohne die Fürsorge von Eltern war ich im Grunde ein alleinreisendes Kind, das auf den Strassen spielte. Ich spielte lieber mit den Jungen, weil ich dachte, dass mich das stärker machen, mir helfen würde, mich zu schützen und eine grössere Widerstandsfähigkeit aufzubauen. Im Alter von 13 Jahren spielte ich in einer gemischten Fussballmannschaft. Mein Trainer war ein grossartiger Mensch. Er hat mich betreut, an mich geglaubt und mir geholfen, meine Isolation zu überwinden. Dank ihm bin ich die Person geworden, die ich heute bin, in der Lage zu sozialisieren und mich in die Gemeinschaft zu integrieren. Das hat mir geholfen, mich in meinem neuen „Zuhause“ im Mahama-Camp einzuleben, das mehr als 55.000 Flüchtlinge beherbergt. Als ich ankam, war ich allein. Aber als ich meinen Ball nahm, habe ich leicht Freunde gefunden. Der Ball ist eines der wenigen Dinge, die ich aus Burundi mitgebracht habe.

Ich habe zwei grosse Träume: Einer ist es, Kindern zu helfen, richtig aufzuwachsen und Widerstandsfähigkeit aufzubauen, um mit schwierigen Situationen umgehen zu können. Ich möchte ein gutes Vorbild für sie sein und ihnen helfen, die Hindernisse zu überwinden, denen sie in ihrem täglichen Leben gegenüberstehen. Mein zweiter Traum ist es, eine internationale Trainerin zu werden. Dank des Young Coach-Ausbildungsprogramms bin ich einem Schritt näher, beide Träume zu verwirklichen.

Die Ausbildung hat mich mit neuen und wertvollen Kenntnissen im Bereich des Kinderfussballs ausgestattet. Jetzt verstehe ich, wie ich einen ganzheitlichen Ansatz verwenden kann, bei dem ich verschiedene Spiele, pädagogische Botschaften und Techniken in einem Fussballtraining kombinieren kann. Am wichtigsten ist, dass ich gelernt habe, wie ich Trainingsaktivitäten sowohl für Mädchen als auch für Jungen leiten kann.“

Kurzinfos
  • Young Coach-Ausbildung in Ruanda (2017/2018) & Follow-up-Ausbildung (2023)
  • UNHCR Ruanda
  • Burundierin
  • 2 Assistierende Young Coaches
  • 100 Profitierende Kinder