Maryna ist eine Sportlehrerin aus Chernivtsi, einer Stadt im Westen der Ukraine, die seit Beginn des Krieges das Ziel vieler Binnenvertriebener ist. Mit ihren sportlichen Aktivitäten versucht Maryna, die neuen Kinder an ihrer Schule zu integrieren und ihnen gleichzeitig zu helfen, mit den Traumata aus dem Krieg umzugehen.
MeineGeschichteMaryna
Meine Geschichte
„Mein Name ist Maryna, ich komme aus Chernivtsi, einer Stadt im Westen der Ukraine, wo ich als Sportlehrerin arbeite. Tatsächlich bin ich Juristin, weil meine Eltern glaubten, dass Sport kein echter Beruf ist. In Chernivtsi ist es sehr populär, Jurist, Arzt, Ingenieur oder Ökonom zu sein. Als ich jedoch als Juristin arbeitete und den ganzen Tag am Computer sass, wurde mir klar, dass diese Arbeitsumgebung einfach nicht für mich geeignet ist. Als ich selbst Studentin war, liebte ich es immer, aktiv zu sein und Sport zu treiben. Daher habe ich meinen Job als Juristin gekündigt und Sport studiert, um Sportlehrerin zu werden. Die Kinder sind meine Motivatoren, meine Vorbilder und meine Inspiration. Ich liebe meine Arbeit mit den Kindern, denn obwohl ich älter werde, halten sie mich jung. Ich bewege mich viel und sitze nie an ruhig.
Der Krieg in der Ukraine hat uns Lehrern in Chernivtsi eine grosse Herausforderung gestellt. Mehr als 60.000 Vertriebene kamen in die Stadt, und viele Kinder wurden in unsere Schulen aufgenommen. Wir mussten einen Plan machen, wie wir die neuen Kinder einbeziehen, wie wir sie integrieren und wie wir sie an ihre neue Umgebung anpassen können. Viele Kinder sind durch den Krieg traumatisiert und benötigen Unterstützung: Wenn sie ein Flugzeug hören, Sirenen oder andere Geräusche, verstecken sie sich.
Deshalb bin ich sehr froh, an dieser Young Coach-Ausbildung teilzunehmen und zu lernen, wie man mit diesen Kindern umgeht.
Ich mochte die Vorlesung zur trauma-sensiblen Pädagogik zum Beispiel wirklich gerne, weil ich gelernt habe, wie ich mit den Kindern sprechen kann. Ich werde auch die Aktivitäten, die wir von den Instruktoren gelernt haben, wie Eisbrecher und Spiele, die die ganze Gruppe vereinen, in meine Schule integrieren. Als Trainer möchte ich den Kindern das Gefühl geben, dass sie mir vertrauen können und sich öffnen können. Ich glaube, dass Sport helfen kann, mit Traumata umzugehen, weil man offener wird. Und das ist auch das, was ich den Kindern beibringen möchte. Viele Kinder neigen dazu, sich von der Gruppe zu isolieren, daher werde ich versuchen, das, was ich hier bei der Young Coach-Ausbildung gelernt habe, zu nutzen, um alle Kinder einzubeziehen und niemanden auszuschliessen.“
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