Meine
Geschichte
José

José kommt ursprünglich aus Venezuela, wo er semiprofessionell Fussball spielte, an der Universität studierte und als Trainer arbeitete. Im Jahr 2018 änderte sich sein Leben drastisch, als bei seinem älteren Bruder, der zu dieser Zeit in Quito lebte, Leukämie diagnostiziert wurde und er auf José als Knochenmarkspender angewiesen war. Als José nach Ecuador ging, um seinen Bruder zu unterstützen, spielten Fussball und Coaching eine sehr wichtige Rolle bei der Eingewöhnung in seiner neuen Heimat. Er begann mit privaten Fussballtrainings und hat nun seine eigene Fussballschule in Quito eröffnet.

Meine Geschichte

„Ich bin José und komme ursprünglich aus Maracay in Venezuela. Dort hatte ich einen gefüllten Alltag: Ich ging zur Universität, spielte semiprofessionell Fussball und arbeitete nebenberuflich als Trainer.

Vor ein paar Jahren wurde bei meinem älteren Bruder, der zu dieser Zeit in Quito lebte, Leukämie diagnostiziert. Er war auf mich als Knochenmarkspender angewiesen, also ging ich 2018 nach Ecuador, um ihn zu unterstützen, und Gott sei Dank ist er jetzt krebsfrei.

Nachdem mein Bruder geheilt war, beschloss ich, in Ecuador zu bleiben. Fussball und Coaching spielten eine wichtige Rolle bei der Eingewöhnung in meiner neuen Heimat. Ich begann private Fussballstunden zu geben, arbeitete als Trainer in Fussballschulen und eröffnete schliesslich meine eigene Fussballschule. Sie befindet sich im Norden von Quito, wo wir mit Kindern im Alter von 4-13 Jahren arbeiten. Meine grösste Motivation ist der Stolz, den ich empfinde, wenn ich sehe, wie sich die Kinder entwickeln und Fortschritte machen. Bisher habe ich mich eher auf den Leistungsfussball konzentriert, aber in letzter Zeit habe ich mich mehr und mehr in den sozialen Bereich des Fussballs eingebracht.

Dass ich an der Young Coach-Ausbildung teilnehmen konnte, war ein grosser Zufall, denn ich erhielt einen Anruf in letzter Minute und mir wurde der Platz eines ausgefallenen Teilnehmers angeboten. Nach diesem Programm möchte ich ein kulturelles Austauschprojekt mit den Kindern aus meiner Fussballschule und den Kindern aus den Gemeinden der anderen Young Coaches organisieren. Durch den gegenseitigen Austausch würden sie die unterschiedlichen Lebensrealitäten der Menschen hier in Ecuador kennenlernen und dafür sensibilisiert werden.

Es gibt noch etwas, das ich aus diesem Programm mitnehme. Da ich nicht nach Venezuela zurückkehren konnte, um mein Studium zu beenden, habe ich keinen Universitätsabschluss. Aber ich interessiere mich sehr für Bildung und versuche, jede Chance zu nutzen, die ich bekomme. Während des ersten Moduls der Ausbildung teilte ich den Raum mit einem Young Coach, der an einer Universität arbeitet. Wir versprachen uns, uns gegenseitig zu helfen, und jetzt, nur ein paar Wochen später, hat er es geschafft, mir ein Stipendium an seiner Universität zu verschaffen, während ich ihm helfe die Fussballmannschaft der Universität zu trainieren.

Ich wünsche mir, dass ich eines Tages nach Venezuela zurückkehren und alles, was ich gelernt habe, mit meinem Land und dem Rest der Welt teilen kann.“

Kurzinfos
  • Young Coach-Ausbildung in Ecuador (2023/2024)
  • Academia de fútbol JDS
  • Venezuelaner
  • 1 Peer Young Coach
  • 45 Profitierende Kinder